Die Sage vom Staffelberg

Der Schatz im Innern des Berges

„Tief im Innern des Staffelberges ist in einer unzugänglichen Höhle ein großer Schatz verborgen. Alle hundert Jahre öffnet sich zu mitternächtlicher Stunde an Johanni der Berg und gibt für eine Stunde den Weg zu den unterirdischen Räumen frei. Doch nur Sonntagskindern ist es möglich, in das Berginnere zu schauen. Einmal wurde in einer solchen Nacht ein junger Schäfer durch ein donnerndes Dröhnen aufgeschreckt. Da er an einem Sonntag geboren war, konnte er den geöffneten Berg betreten. Angezogen und geblendet von den unermesslichen Reichtümern, die er vorfand, wurde er immer tiefer in den Berg gelockt. Ehe er sich seine Taschen voll Gold und Edelsteine stopfen konnte, war die kurze Frist von einer Stunde verstrichen. Mit einem Dröhnen schloss sich der Berg wieder und versperrte dem Schäfer den Weg ins Freie. Hundert Jahre lang musste er warten, bis sich der Berg wieder öffnete. Als alter Mann verließ er diese Stätte, seine Taschen leer, er brauchte keine Reichtümer mehr.“

(Radunz, Sigrid: Der Staffelberg, 2001)

Die Sage als Kurzfilm

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Vimeo. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen
Wissenschaftliche Erklärung

Wissenschaftliche Erklärung

Hintergrund/wissenschaftliche Erklärung:

Der Staffelberg liegt in der oberfränkischen Stadt Bad Staffelstein und ist eines der wichtigsten Wahrzeichen Frankens. Um diesen Berg ranken sich viele verschiedene Sagen. Eines der bekanntesten davon ist die Sage vom Schatz des Staffelbergs. Da stellt sich natürlich die Frage, wie diese Sage entstanden ist und auf welchen historischen Hintergründen sie beruht.

 

"

Der Staffelberg ist Teil der Fränkischen Alb und zählt neben dem Walberla und dem Kreuzberg zu den drei heiligen Bergen Oberfrankens. Er gilt als heilig, weil vermutet wird, dass er zu Zeiten der Kelten als Kultstätte genutzt wurde. Ausgrabungen haben ergeben, dass schon vor gut 7000 Jahren mehrere tausend Menschen in der keltischen Siedlung „Menosgada“ auf dem Staffelberg gelebt haben.

Bei Ausgrabungen im Jahr 2019 wurde entdeckt, dass die Siedlung durch eine Maueranlage mit einem Torhaus und vier Toren befestigt war. Am sogenannten Zangentor waren 30 Schädel befestigt, die Neuankömmlinge „begrüßten“. Der Schädelkult der Kelten ist bekannt, aber eine derart große Anzahl konnte bisher noch nie nachgewiesen werden.

Bild von dem Hochplateau beim Staffelberg
Bild von dem Hochplateau beim Staffelberg"

Die Archäologen fanden auch zwei Kindergräber, bei denen es sich laut Markus Schußmann, dem Ausgrabungsleiter, um sogenannte Bauopfer zum Schutz des Tores handelt. Der Fund eines Milchzahns sowie eines kleinen Schulterblattes lässt vermuten, dass es sich um ein etwa 3 Jahre altes Kind gehandelt hat. Menschenopfer galten zu der Zeit als das größte Opfer, das man den Göttern bringen konnte, um deren Zorn zu besänftigen.

Wann genau die Sage vom Schatz im Staffelberg zuerst erzählt wurde, kann nicht mehr rekonstruiert werden. Doch laut dem Heimatforscher Bernhard Christoph ist diese Sage vermutlich vor dem Hintergrund der Opferstätte der Kelten entstanden.

Bildaufnahme bei einer Spalte im Staffelberg
Bildaufnahme bei einer Spalte im Staffelberg"
Making of

Making of

Die Aufgabe bestand darin, die Sage vom Schatz im Staffelberg so medial aufzubereiten, dass sie auf interessante und unterhaltsame Weise einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann. Schnell entstand die Idee, einen Realfilm zu drehen, in dem die Geschichte der Sage nacherzählt wird. Von der Idee zum fertigen Film gibt es viele Zwischenschritte, die im Folgenden näher beleuchtet werden. Und natürlich läuft auch nicht immer alles wie geplant. Dank einem erfahrenen Team mit kreativen Ideen und einer pragmatischen Herangehensweise ist es uns aber auch bei diesem Projekt gelungen, alle Herausforderungen zu meistern und einen rundum gelungenen Film zu produzieren.

Storyboard - Staffelberg Film - 3

Storyboard Drehbuch

Storyboard & Drehbuch

Um die einzelnen Szenen, Kameraeinstellungen und Dialoge genau aufeinander abzustimmen und zu planen, wurde ein Storyboard gezeichnet und ein Drehbuch erstellt. Dieser Schritt ist enorm wichtig, da einerseits die Schauspieler den Ablauf vorab studieren können und andererseits die Planung des Drehs an den verschiedenen Drehorten optimal vorbereitet werden kann. Darüber hinaus wurden Fotos von den verschiedenen Drehorten (Innenraum und Außenansicht der Hütten, Weg zur Felswand etc.) erstellt, um allen Beteiligten vorab einen guten Eindruck zu verschaffen.

Location Suche für den Staffelberg - Alm mit Chriz und Emanuel

oben auf der Alm

Location

Nachdem ein grobes Storyboard mit den gewünschten Szenen erstellt war, ging es daran, die passenden Drehorte zu finden. Sehr schnell stellte sich heraus, dass das Gelände am Staffelberg, dem Originalschauplatz der Sage, aufgrund unwegsamer Geländebeschaffenheit für einen Filmdreh nicht geeignet war. Dank der Ortskenntnis der Produktionsassistentin Bine Götze wurde mit dem Jugendzeltplatz „Sauloch“ schnell ein alternativer Drehort in der Nähe gefunden. Die nahe gelegene Felsensteinwand fungierte als Ersatz für die Staffelberg-Felsen. Die Szene mit Angebeteter und Schafherde wurde bei einer befreundeten Senner-Familie im Isarwinkel gedreht.

Charakter des Hirten für den Staffelberg - gezeichnet

Kleidung Requisiten

Kleidung und Requisiten

Die Schauspieler wurden (bis auf die Rolle des alten Schäfers) mit Schauspielstudenten besetzt. Die Kleidung für den jungen und den alten Schäfer wurde mittels einfacher Verfahren künstlich gealtert, so dass ein authentischer Look entstand. Accessoires wurden aus Nachhaltigkeitsgründen entweder aus dem Privatbesitz (z. B. Hut) beziehungsweise Requisitenbestand (z. B. Messer) verwendet oder in Handarbeit selbst erstellt (z. B. geschnitzter Schäferstab, gezimmertes Holzbett, vergoldete Steine).

Drehort auf der Alm für den Staffelberg Film

Film Dreh

Filmdreh

Am Drehort „Sauloch“ wurden die Szenen mit dem jungen Schäfer in der neueren der beiden Hütten gedreht. Die Szenen der Rückkehr des alten Schäfers wurden an einer nahe gelegenen verfallenen Hütte gefilmt. Es war eine große Herausforderung, diese Aufnahmen an einem einzigen Drehtag und vor allem nachts durchzuführen. Verschiedene Szenenwechsel erforderten ein häufiges Umbauen der Requisiten, um in der Enge des Raumes alle Einstellungen vornehmen zu können. Die Filmaufnahmen mit der Angebeteten des Schäfers wurden tagsüber auf einer Alm im Isarwinkel durchgeführt.

Nachbearbeitung Effekte

Nachbearbeitung & Effekte

Nachdem alle Filmsequenzen abgedreht waren, bedurfte es noch einiger Schritte zur Finalisierung des Films. Ein Drohnenvideo, das als Einstieg in den Film dient, wurde separat aufgenommen und nachträglich eingefügt. Nachdem der Schnitt fertiggestellt war, wurde der im Tonstudio von einem professionellen Sprecher aufgenommene Erzählertext in den Film integriert. Die Stelle, an der der Berg sich öffnet und wieder schließt, wurde per Videobearbeitung nachträglich erstellt. So entstand dank der hervorragenden Zusammenarbeit des Teams der MMC-Agentur sowie des Regisseurs, der Schauspieler, des Sprechers, der Drehbuchautorin und aller weiteren Beteiligten ein gelungener Film, in dem die Sage über den Schatz im Staffelberg künstlerisch und multimedial aufbereitet wurde.