Sagen um die Jungfernhöhle
Vor 500 oder 1000 Jahren
„Vor 500 oder 1000 Jahren fuhr ein Postillion droben auf der Höhe von Coburg nach Ebermannstadt. Es kam ihm eine schwarze Chaise entgegen. Erst als er ganz nahe war, merkte er zu seinem Entsetzen, daß die Gäule, der Kutscher und die drei Fräulein, die drinnen saßen, ohne Kopf waren. Seine Pferde rasten voll Schrecken davon. Von der nächsten Höhe aus, wo sich der Postillion erst wieder umzusehen wagte, beobachtete er, wie die schwarze Chaise in den Wald verschwand, wo die Jungfernhöhle liegt. — Dasselbe hat später ein alter Mann gegen Morgen erlebt. — Ein Bauer aus Geisdorf bei Herzogenreuth […] wurde auf dem Heimweg von Scheßlitz vor der Wegkreuzung beim schwarzen Kreuz von einer Kutsche überholt. Er rief, man solle ihn mitfahren lassen. Die Chaise hielt aber nicht. Da sah er die Gäule, den Kutscher und die drei Fräulein ohne Kopf. Vor Angst grüßte er nicht. Die Chaise rollte auf einen Nebenweg und verschwand im Unterholz.“
Der wunderschöne Gesang
„Vor 60 Jahren hörten Tiefenellerner Bauern, als sie „in der Nähe oben“ Korn schnitten, gegen Mittag einen wunderschönen Gesang. Sie ließen das Sicheln und Garbenbinden und gingen ihm nach. Der Gesang kam aus der Drei-Jungfern-Höhle. Da läutete es im Tal zum Mittaggebet. Gleich verstummte der Gesang. Er wurde seitdem nicht mehr gehört.“